FOTO VON SINTRA (PORTUGAL)
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Sintra: Als wäre sie gemalt…

Dieser Ort in der Serra da Sintra ist etwas Besonderes. Vielleicht ist es einfach die Mischung aus interessanten Bauwerken, abenteuerlichen Gartenanlagen, Schlössern, Burgen und Palästen, die die magische Anziehungskraft Sintras begründet. Ich fahre immer mal wieder gerne hin, einfach zum Gucken, manchmal auch, um etwas Neues zu sehen. Der Zug fährt in Lissabon vom Rossío-Bahnhof los und braucht circa 40 Minuten bis nach Sintra.

Auf dem Weg zu Fuß in den Ort läuft man an Wäldern vorbei und kann viele schöne Blicke erhaschen, die den Palácio Nacional mit seinen beiden Kochtürmen zum Zentrum haben. Im Ort selbst ist fast immer viel los, es sei denn, man kommt ganz früh am Morgen oder etwas später am Nachmittag. Die Tour durch Sintra gehört zum Pflichtprogramm aller Reiseveranstalter. Heute bin ich früher aufgestanden, um zu den Ersten zu gehören, die zum Palácio da Pena hochsteigen. Nur eine wuselige japanische Reisegruppe durfte aus unerfindlichen Gründen einfach passieren.

Wenn ich ausblende, was früher so in diesen Palästen geschehen ist, finde ich gerade den Palácio da Pena unschuldig verspielt. Mit seinen intensiven Farben sieht er aus, als wäre er dem Tuschkasten frisch entsprungen. Allein der gelbe Turm strotz nur so vor Kraft, wenn die Sonne ihn anstrahlt und der knallblaue Himmel ihn vom Hintergrund löst. Je mehr BesucherInnen den Palast erreichen, desto komplizierter wird die ganze Szenerie. Denn wer Fotos machen möchte, auf denen nicht andauernd Köpfe aus allen möglichen Fenstern schauen, ist bisweilen der Verzweiflung nahe. Gut ist in jedem Fall, relativ früh hier gewesen zu sein.

Ich freue mich über schöne Bilder und gehe auf einem gut angelegten Waldweg Richtung Castelo dos Mouros. Es geht noch einige Höhenmeter nach oben, ganz in Ruhe, denn die Stille auf diesem Weg ist wahrlich zu genießen. Auf der Maurenburg angekommen, lassen wundervolle Blicke in alle Richtungen sieben Euro Eintritt schnell vergessen. Ich kann sogar den Atlantik sehen. Ansonsten ist der Rundgang an der Mauer entlang wenig spektakulär. Auf dem Weg zurück nach Sintra muss ich noch einigen Menschen Mut zusprechen, die kurz davor sind, umzukehren, weil ihnen der Anstieg zu beschwerlich erscheint. Doch wenn sie hören, dass es alle anderen vor ihnen auch bis zur Burg geschafft haben, schöpfen sie frischen Mut für den restlichen Weg.

Ich finde die Paläste in und um Sintra ganz nett anzusehen, bin aber nicht wirklich fasziniert. Deshalb möchte ich einen anderen Palast empfehlen, den Palácio de Monserrate. Er liegt vier Kilometer außerhalb von Sintra und kann auch (an der Straße entlang) zu Fuß erwandert werden. Auf der Strecke warten einige schöne Blicke in die weite Ebene bis zum Meer. Doch der Palácio de Monserrate besticht durch seine verspielte Bauweise und die verwendeten Farben. Und darüber hinaus liegt er inmitten eines riesigen Gartengeländes, auf dem wundervolle Bäume genau so zu finden sind wie ein toll angelegter Teich. Ein schönes Gefühl, sich hier aufzuhalten. Und auch das Innere dieses Palastes ist einen Blick Wert. Kleinteilige Deckendekorationen, schön bemalte Fenster und dann diese wunderschöne Bibliothek, im Halbdunkel gehalten, mit alten Büchern und einem Tisch, der zum Lesen und Schreiben einlädt. Ich werde diese wenigen Stunden jedenfalls nie vergessen, denn die Augenblicke haben sich für immer in Hirn und Herz gefressen. Ich habe Lust, noch ein paar Fotos zu machen, mich draußen umzusehen und im Garten des Cafés Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Ein wenig ausruhen, die Seele baumeln lasssen und träumen tut mir wahrlich gut. Schön, dass direkt vor dem Eingangstor die Kleinbusse nach Sintra fahren. Heute habe ich kein Bedürfnis nach weiterer Bewegung.

Zurück in Sintra werfe ich noch einen Blick auf merkwürdige Tier-Skulpturen in einer Gartenanlage. Nun ja, es wird Menschen geben, denen diese Viecher gefallen. Kunst hat ein großes Herz…

Am Bahnhof angekommen lege ich meine Viva-Viagem-Karte auf das Lesegerät. Die Sperre öffnet sich und macht den Weg frei zum bereits wartenden Zug, der mich wieder zum Rossío-Bahnhof in Lissabon bringen wird. Die Anzahl der Zugverbindungen ist wirklich sehr angenehm.

F P

Fernando Pessoa

Eine kurze Vorstellung des so scharfsinnigen Schriftstellers aus Portugal

L

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